Immergrün oder Nimmergrün

Immergrün oder Nimmergrün

Immergrüne Büsche in den Gärten der Region bekommen plötzlich braune Blätter. Es sieht so aus, als seien viele Pflanzen erfroren, doch tatsächlich sind die meisten verdurstet.

Braune blätter statt immergrün – viele Pflanzen in der Region könnten in den nächsten Monaten vertrocknen.

Viele immergrüne Pflanzen könnten im Frühling 2019 genau so aussehen und es hinterlässt auf den ersten Blick den Eindruck, als seien die Pflanzen im kalten Winter erfroren. Dies trifft bei den meisten Pflanzen jedoch nicht zu, genau genommen sind sie nämlich verdurstet.

Die Böden sind nach dem äusserst heissen Sommer ausgetrocknet, in den letzten Wochen sind die ausgiebigen Niederschläge erneut ausgeblieben und der Boden kann bei einem kalten Winter bis zu einer Tiefe von 50 bis 70 Zentimetern zufrieren. Somit können die immergrünen Pflanzen kein Wasser mehr aufnehmen. Diese Pflanzen sind jedoch im Gegensatz zu Sträuchern, die im Herbst ihre Blätter verlieren, auf Wasser angewiesen, denn über ihre grünen Blätter verdunsten sie stetig Flüssigkeit. Ist der Boden über längere Zeit gefroren, und scheint erst noch gleichzeitig die Sonne, trocknen die immergrünen Pflanzen rasch aus.

Nochmals (1 bis 2x) kräftig Wasser geben!

Kann man für die Pflanzen in den Gärten noch etwas tun? Experte Kaspar Pünter – Pünter Garten GmbH, Stäfa – rät, die Pflanzen nochmals kräftig zu wässern, bevor die Böden gefrieren. Spätestens mit der ersten Frühlingssonne sind vertrocknete Pflanzen vorerst einmal durchdringend zu wässern. Wer wissen will, ob ein Strauch überhaupt noch zu retten ist, nimmt ein Messer und wetzt etwas Rinde ab. Als Faustregel gilt: Ist die Pflanze auch im Inneren, also selbst das Holz braun, droht der “Totalschaden” und die verdorrte Pflanze muss kräftig zurückgeschnitten oder gar gerodet werden.

Kommt hingegen unter der obersten Schicht Grün zum Vorschein, ist noch nicht alles verloren. Experte Kaspar Pünter empfiehlt, diese Pflanzen nicht voreilig zu roden, häufig sind dann nur die Spitzen der Triebe und die Blätter geschädigt. Dann gilt es ein paar Wochen abzuwarten, ob der Strauch noch einmal austreibt. Wer aber nichts unternimmt, riskiert weiteres Ungemach: So stark geschwächte Pflanzen sind im Frühling und Sommer anfällig auf Krankheiten und Pilze!